17. November 2014
6 Minuten zu lesen

Testbericht: Apple iMac mit Retina 5K Display – schärfer geht’s nicht

Apple iMac mit Retina 5K Display

Als an der Keynote von Apple der neue Apple iMac mit 5K Retina Display vorgestellt wurde, wusste ich sofort dass ich das Ding unbedingt ausprobieren muss. Mir war eigentlich aber dabei schon klar, dass ich nach einem Test dann wohl auch kaufen muss, weil ich nicht mehr anders kann. Genau das ist eingetroffen. Der Retina-Effekt des iPhones und iPads überzeugt auch beim iMac vollends und die satte Auflösung lässt einfach besser und angenehmer arbeiten. Doch genug der Lobgesänge vorab, hier kommt mein Review zum neuen iMac 5K Retina.

Apple iMac mit Retina 5K Display

Konfiguration iMac 5K

Ich hatte bei mir das quasi das «Einstiegsmodell» des neuen iMac mit Retina 5K Display im Test. Sprich die nachfolgende Konfiguration gibt zum Preis von 2’799.- CHF und bietet folgendes:

  • 3,5 GHz Quad-Core Intel Core i5 (Turbo Boost bis zu 3,9 GHz)
  • 8 GB Arbeitsspeicher (2x 4 GB)
  • 1 TB Fusion Drive
  • AMD Radeon R9 M290X mit 2 GB Videospeicher
  • 5K Retina Display
  • Apple Magic Mouse und Keyboard

Apple iMac mit Retina 5K Display

Design

Ich habe selbst noch einen iMac von 2011 im Einsatz, also noch die etwas «dickere» Version des aktuellen Modells. Das bemerkt man vor allem deutlich an den Seitenrändern, die extrem dünn zusammenlaufen und dem iMac einen schönen, schlanken Touch geben. Dies obwohl er mittig natürlich tiefer gebaut ist, irgendwo hinter dem Display muss sich ja auch noch die Hardware verstecken. Aber nach wie vor sehe ich den iMac fast als zeitlos schön an, ein Desktop-PC der einfach jeden Arbeitstisch aufwertet und dank All-in-One Technik einen Kabelsalat erspart.

schmale Displayränder dominieren das schlanke Design des iMacs.

schmale Displayränder dominieren das schlanke Design des iMacs.

Konnektivität

Der iMac mit 5K Retina Display weist wie schon die Vorgängermodelle, seine Anschlüsse auf der Rückseite auf. Ich finde das extrem praktisch, so führe alle benötigten Kabel nach dem anschliessen durch das Loch im Standfuss und so sind sie von vorne kaum sichtbar. Ein USB-Anschluss nutze ich jeweils für einen Hub, das erleichtert das schnelle anschliessen von USB-Sticks oder sonstiger Peripherie. Ebenfall immer angeschlossen ist bei mir ein Lacie Thunderbolt RAID. Bei meinem 2011er Modell sind seitlich noch ein DVD-Laufwerkt und SD-Kartenslot verbaut, erstgenanntes ist dem schlanken Design zum Opfer gefallen, wobei ich dem Laufwerk selbst nicht nachtrauere, da ich meines maximal 1x im Jahr brauche. Der SD-Kartenslot ist einfach nach hinten gerutscht, finde ich nicht wirklich praktisch aber in meinem Fall auch unerheblich, ich habe ein einem der USB-Anschlüsse sowieso einen USB 3.0 Kartenleser fix angeschlossen. Das hat einen einfachen Grund, meine Spiegelreflexkamera nutzt CF-Karten, die Systemkamera SD-Karten und die GoPro Hero 4 speichert auf microSD, also brauche ich sowieso einen Universallesegerät.

Die Anschlüsse am iMac befinden sich rechts hinter dem Bildschirm, auf der Rückseite.

Rechenleistung

Interessant dürfte für viele Leser natürlich die Performance des neuen iMac sein. Ich habe das Einstiegsmodell getestet und ein Vergleich mit meinem mehr als drei Jahren alten Modell wäre nicht fair gewesen. Praktischerweise hat Primate Labs, welche Geekbench 3 zur Verfügung stellen, dem Tool das ich jeweils zur Abschätzung der Performance meiner Geräte nutze, einen Vergleich veröffentlicht. Da bei Ihnen sowieso alle Messwerte zusammenlaufen, haben sie eine Rangliste für iMacs erstellt. Das Topmodell des Retina iMac schliesst natürlich am Besten ab, während sich der «Einstiegs-i5» aber auch ordentlich schlägt.

iMac Retina iMac 64-bit Performance mit Geekbench von Primatelabs

iMac Retina iMac 64-bit Performance mit Geekbench von Primatelabs

Bei Primatelabs gibt es noch zusätzliche Grafiken, so ist zum Beispiel doch sehr interessant, dass beide Prozessoren im neuen iMac den Mac Pro in der Single-Core Perfomance schlagen und erst bei der Multi-Core Verarbeitung dann deutlich abgehängt werden.

Testsetup mit zweitem Display

Da ich mit meinem iMac 27″ mit einem Thunderbolt Cinema Display zusammen betreibe, um in den Genuss von Dual Screen auf zwei 27″ Monitoren zu kommen, wollte ich das mit dem neuen Retina iMac natürlich auch. So habe ich meinen iMac einfach durch den neuen ersetzt und ihn mit einem TimeMachine Backup befüllt. So konnte ich quasi einfach weiterarbeiten und hatte rechts einen hochauflösenden 5K Bildschirm und links die «popligen» 2560 x 1440 Pixel Auflösung. Anfangs dachte ich dass dieses Setup gar nicht geht, aber man gewöhnt sich dran und Apple skaliert per default die Inhalt so, dass Menüs und Items auf beiden Screens gleich gross sind. Ideal ist die Lösung sicher nicht, aber man kann sich damit arrangieren wenn man nicht auf einen zweiten 27″ Screen verzichten möchte.

Apple iMac mit Retina 5K Display und Thunderbolt Cinema Display

Apple iMac mit Retina 5K Display und Thunderbolt Cinema Display

Eigene Tests und Erfahrungen

Schlussendlich bringen mir persönlich die Geekbench-Zahlen von oben wenig, ich muss meine eigenen Erfahrungen mit dem Gerät machen. Das habe ich auch getan und kurz nachdem ich ihn erhalten habe, wurden einige 4K-Aufnahmen, welche mit der neuen Hero 4 gemacht wurden, geschnitten und ein Video produziert. Ich habe dabei Final Cut Pro X verwendet und kam in den Genuss, dass ich praktisch volle 4K schon während des Schneidens auf dem Screen sehen konnte. Nachfolgend ein Screenshot, bei dem ich die Werkzeugleisten etwas verschoben habe, so dass 100% des 4K-Material dargestellt werden kann:

Screenshot - 4K Videobearbeitung am neuen iMac 5K Retina

Screenshot – 4K Videobearbeitung am neuen iMac 5K Retina

Mit dem neuen iMac Retina 5K Display macht Video- und Fotobearbeitung einfach mehr Spass, die extrem hohe Pixeldichte auf 27″ Bildschirmdiagonale ergibt ein noch nie da gewesenes Gefühl der Schärfe. Wenn man sich einige Beispielbilder in der passenden Auflösung runterlädt und auf dem Display betrachtet, staunt man immer wieder von neuem. Wirklich grossartig, auch das Dock und der Finder glänzen mit einer schöneren und feineren Schrift, man muss es einfach selbst gesehen haben. 5K macht auf jeden Fall viel Freude!

Die hohe 5K-Auflösung ist auch schon im Dock von OS X Yosemite zu erkennen.

Die hohe 5K-Auflösung ist auch schon im Dock von OS X Yosemite zu erkennen.

Gut zu wissen…

Bisher konnten iMacs auch als externe Bildschirme genutzt werden, das nennt sich Target Display Mode und habe ich mit meinem auch schon ausprobiert. Warum das nicht geht liegt auf der Hand, nachdem ich hier erklärt hatte warum Apple kein 5K Thunderbolt Cinema Display vorgestellt hat. Dies längt einfach an der Limitierung des bisherigen DisplayPort-Standards, welcher keine flüssige 5K-Übertragung zulässt.

Ich hatte damals meinen iMac im Nachhinein mit einer SSD aufrüsten lassen und selbst RAM nachgerüstet. Da stellt sich natürlich die Frage ob das nach wie vor noch möglich ist. In Sachen RAM ist es das, auf der Rückseite oberhalb der Netzkabelbuchse kann eine Klappe geöffnet werden und bis zu vier Stück 8GB RAM-Module können dort verbaut werden. Wer also beim Kauf etwas sparen möchte, kann später selbst beim Arbeitsspeicher nachrüsten. Für alles andere muss das Glas entfernt werden, was wiederum passendes Werkzeug erfordert und keinesfalls die Arbeit für jedermann ist. Wenn ich einen Negativpunkt beim neuen iMac suchen müsste, das erschwerte Aufrüsten wäre er.

Apple iMac mit Retina 5K Display

Fazit

Der Apple iMac mit 5K Retina Display ist für mich der Computer schlechthin. Ich war vom Mac Pro, den ich dieses Jahr getestet hatte, völlig begeistert, aber für den Normalverbraucher zu Hause ist dieser fast zu gut und auch sehr kostspielig. Da kommt der neue iMac gerade richtig und legt mit der 5K-Auflösung auch gleich richtig grosse Pluspunkte hin. Die Auflösung ist wirklich genial, das Bild einfach saumässig scharf und die verbaute Hardware wusste ich Tests auch zu überzeugen. Für normale Bildbearbeitung und einfache Anwendungen wird mein getestetes Einstiegsmodell mit dem i5 Prozessor ausreichen. Wer noch Videos bearbeiten oder gar Animationen rendern möchte, dem empfiehlt sich natürlich die i7-Ausführung mit etwas RAM-Upgrade. Anzufügen bleibt abschliessend nur noch der Preis, dieser ist nämlich aus meiner Sicht mehr als fair angesetzt wenn man Preise von 4K-Monitoren in Betracht zieht oder den extrem teuren Dell 5K-Monitor.

Den Apple iMac mit 5K Retina Display gibt es in der Grundausstattung mit i5 Prozessor ab 2’799.- CHF. Das Topmodell mit i7 Prozessor, 32GB RAM, 1TB Flash-Speicher und einer 4GB Grafikkarte gibt es für knapp 4’900.- CHF.

13 Comments

  1. tremo.ch

    Unklar für mich ist, welche RAM Aufrüstmobule für den iMac Retina 5K genau die richtigen bzw. die geeignetesten sind:
    PC3-12800 DDR3, 1600MHz, unbuffered
    Sollte man da nicht noch auf die Latzenzeiten (CL) achten? Oder eignet sich da jedes PC3-12800 DDR3 Modul?

  2. Christian Lang

    Hast du schon Erfahrungen mit einer Windows-Installation auf dem iMac 5k? Win8.1 oder Win10? Wird die Auflösung unterstützt? Oder kennst du Blogs, welche sich mit diesem Thema beschäftigten und klare Aussagen dazu machen?

  3. Alex

    sieht mann den überhaupt einen Unterschied ? Ich hab bei Chip mal ein video dazu gelesen, dass man den unterschied von full-Hd und 4k erst ab einer Monitor-Zollgröße ab 55 Zoll lohnt. Kannst du das bestätigen ? Oder ist das Schwachsinn ? Was sagst du dazu ?

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