05. Mai 2014
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Wilmaa Box – unabhängige und gute Box für TV-Konsum

Wilmaa Box Testbericht

Letzten Monat habe ich hier von der neuen Settop-Box namens Wilmaa Box berichtet. Wilmaa war bis anhin ein einfacher, browserbasierter Anbieter von TV-Übertragungen. So konnte man einfach am PC auch Live-TV schauen, mit der Wilmaa Box wagt sich die Firma an den heimischen TV vor. Konkurrenten sind da natürlich vor allem die Swisscom und Cablecom mit ihren hauseigenen Geräten, wobei aber Wilmaa den grossen Vorteil der Unabhängigkeit hat. Wilmaa Box läuft mit jedem bestehenden Internetanschluss (mind. 10MBit/s) in der Schweiz, egal wo. Das musste ich ausprobieren.

Wilmaa Box – Die Hardware

Die Wilmaa Box wird in einer unauffälligen blauen Schachtel geliefert und die Box selbst ist in einem matten schwar gehalten und unauffällig klein. Mitgeliefert werden nebst der Box auch zwei Fernbedienungen, Netzteil, HDMI-Kabel und Ethernet-Kabel. Anschlüsse sind die nötigsten vorhanden, nebst dem Netzteil-Eingang ist natürlich HDMI vorhanden, sowie Ethernet und SPDIF und ein Line-Out. Das Wilmaa HDMI und Ethernet-Kabel mitliefert ist sehr löblich und keinesfalls die Norm!

Wilmaa Box Anschlüsse

Wilmaa Box Anschlüsse

Einrichtung

Gleich vorab, well done! Wilmaa hat scheinbar verstanden, dass eine Einrichtung schnell und unkompliziert ablaufen soll. Ich habe die Wilmaa Box mittels Ethernet ans heimische Netzwerk angeschlossen, geht aber natürlich auch über WLAN. Wie einleitend bereits erwähnt funktioniert die Box mit jedem Internetanschluss, unabhängig vom Provider. Zur Einrichtung einfach die Box mittels HDMI am TV anschliessen und dem Einrichtungsassistenten am Bildschirm folgen. Die Einrichtung ist in wenigen Minuten erledigt, sogar mit Firmware-Update.

Wilmaa Box Testbericht

Wilmaa Box im Einsatz

Zappen & Replay

Nach der Einrichtung hatte ich sofort ein HD-Bild auf meinem Fernseher, gestochen scharf und ohne Ruckeln oder andere Probleme. Daher hier schonmal ein Plus, habe nicht erwartet, dass die Wilmaa Box direkt so gut funktioniert – Kompliment. So weit so gut, ich habe mich also gleich ins Menü geklickt und die 7 Tage Replay-Funktion ausprobiert – ebenfalls kein Problem. Die Sendungen werden von Wilmaa gar vorsortiert und ich konnte problemlos in der Primetime vom vergangenen Samstag in den Film «Da Vinci Code – Sakrileg» zappen. Sehr cool, so stelle ich mir das vor! Ebenfalls genial ist die Funktion, dass man beim Reinzappen in ein Programm das schon länger läuft, einfach auf Anfang springen kann obwohl die Sendung noch nicht abgeschlossen ist. Cloud sei Dank, sehr cool!

Wilmaa Box im Einsatz: Das Hauptmenü

Wilmaa Box im Einsatz: Das Hauptmenü

Ein wichtiges Kriterium beim Zappen ist die Reaktionszeit beim Senderwechsel, hier hat die Wilmaa Box erstaunlich gut bei mir abgeschnitten. Der Senderwechsel geht einigermassen zackig und ist durchaus vergleichbar mit jenem meines Fernsehers bei DVB-C Empfang. Somit also zufriedenstellend, habe aber auch gehört dass es stark von der Leitung abhängt, mit 150MBit/s von Cablecom habe ich da aber keine Probleme.

Die Wilmaa Box Apps: Der Filmbereich fehlt noch - sonst ist alles wichtige dabei

Die Wilmaa Box Apps: Der Filmbereich fehlt noch – sonst ist alles wichtige dabei

Aufnahme

Natürlich habe ich auch gleich die Aufnahme-Funktion ausprobiert. Habe einige Sendungen programmiert und diese Aufnahmen lassen, dazu kann man einen USB-Speicher (Flash oder HDD) an die Wilmaa Box anschliessen und diese wird dann als Aufnahme-Medium detektiert. Das Laufwerk wird übrigens nicht formatiert (toll) und direkt mit Aufnahmen gefüllt, welche man an der Box wiedergeben kann. Was mir an den Aufnahmen besonders gut gefällt, ist die Tatsache dass diese auch auf anderen Geräten abgespielt werden können. Pro Aufnahme werden drei Dateien abgespeichert, einerseits ein Vorschaubild (jpg), eine Infodatei und die eigentliche Filmdatei. Diese liegt als MPEG-2 Transport Stream (*.ts) vor und kann so beispielsweise auch problemlos mit einem Media Center abgespielt werden.

Nebst der Aufnahme auf einen USB-Speicher ist dies auch via Cloud möglich, ein späteres Abspeichern auf einem externen Medium ist dann aber nicht mehr möglich.

Wilmaa Box - Aufnahmefunktion

Usability & Allgemeines

Die Menüsteuerung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig aber eigentlich klar. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kam ich mit der Box sofort gut zurecht. Was mich aber bis jetzt nervt ist der «Zurück»-Button auf der Fernbedienung. Vielerorts funktioniert er nicht, da muss man sich über die Menü-Taste zurück ins Menü bringen – wäre schön wenn Wilmaa hier nachbessert.

Gleichzeitiges Aufnahmen und TV schauen geht übrigens problemlos und ruckelfrei, kann mich an das alte Swisscom TV erinnern als das problematisch war, vor allem wenn jemand noch über dieselbe Verbindung am Surfen war.

Im Betrieb ist die Wilmaa Box übrigens flüsterleise, da hört man keine Lüfter oder Festplatten drehen (sind auch keine verbaut) und erfüllt damit meine Wünsche nach einer geräuscharmen Kulisse beim Fernsehen!

Wilmaa Box im Einsatz: Replay Funktion

Wilmaa Box im Einsatz: Replay Funktion

Kosten

Die Wilmaa Box kostet einmalig 199 Franken. Um Wilmaa damit nutzen zu können, werden 29 Franken pro Monat fällig. Anzahl Sender: 200+ (davon um die 40 in HD-Qualität). Wilmaa funktioniert aus lizenzrechtlichen Gründen ausschliesslich in der Schweiz.

Die Wilmaa Box wird mit 2 Fernbedienungen ausgeliefert.

Die Wilmaa Box wird mit 2 Fernbedienungen ausgeliefert.

Fazit

Ich bin positiv überrascht über die Wilmaa Box. Direkt nach dem Launch hat Wilmaa die Box mit gut funktionierender und ausgereifter Firmware ausgeliefert und die Nutzer spielen keine Beta-Tester, wie man das sonst auch schon erlebt hat. Die Replay Funktion und die hochauflösenden Sender machen extrem viel Spass und dass ich dank Wilmaa endlich Aufnahmen auch auf einem USB-Speicher ablegen kann, finde ich toll. Hier macht Wilmaa der Konkurrenz deutlich was vor und dabei ist die Box auch noch unabhängig einsetzbar. Well done – bin auf weitere Funktionen gespannt!

13 Comments

  1. Achim

    Hmmm… mit einer guten Glafaserinternetleitung bin ich unterm Strich aber kaum günstiger, wie mit Swisscom 2.0, wobei ich bei Swisscom wesentlich mehr Sender habe, alles auch auf iPhone, iPad oder Mac gucken kann, die bessere hardware bekomme, Fernbedienung über iPhone/iPad habe!

    Ich bin grad selbst am schauen, was ich mir zulege, habe im Moment weder Swisscom, noch Wilmaa!

    • Michael

      Achim,

      mit bestimmten Punkten hast Du recht.

      Wilmaa Box will Dir kein billig-Fernsehen bieten, sondern ein anderes Erlebnis. Weil es nicht gebunden ist an einen bestimmten Anbieter. Weil es komplett auf zeitversetzte Nutzung ausgerichtet ist und ohne Menüführung neue Wege in der Nutzeroberfläche gehen will.

      Zudem ist «überall schauen» mit Second-Screen-Devices wie iPhone und iPad eine kostenintensive Sache, ausser Du nutzt gleich die Flatrate vom jeweiligen Anbieter. Da ist die Wilmaa-Lösung mit USB-Download schon eher «unbegrenzt», sowohl örtlich wie auch bezüglich der Menge, die Du herunterladen kannst.

      Aber ja – billig ist in der Schweiz nichts mehr…

  2. Josef Binzegger

    Ein interessanter, hoffentlich unabhängiger Bericht über ein gutes Produkt. Ich bin momentan auf der Suche nach einem neuen «Total» Provider. Leider zeigt mir die Senderliste, dass ein Sender für klassische Musik, den ich sehr schätze, fehlt: Classica HD. Sogar mein momentaner Provider, der nicht viel für Kultur übrig hat, führt den im Sortiment, und erst noch gratis!
    JBi

  3. dreier

    Also dieser Tester hier hat was anderes wie ich. Ich finde das ganze einen Megaschrott. Habe sie angeschlossen und nach 1h Testen wieder in die kartonschachtel verstaut.

  4. Oinotna

    Warum ich die Anschaffung von Wilmaa-Box bereue:

    – total unflexible und sture Administration. z.B. nicht möglich das dass Abo am 1.1.15 beginnt. Abo beginnt am Anmeldetag.

    – Bild friert regelmässig ein

    – Klassisches Zeppen nicht mehr möglich. Und der Senderwechsel dauert viel viel zu lange (bei 20k Verbindung)

    – 2 Fernbedienungen, die eine hat noch weniger Knöpfe als die andere. Alles muss übers Menu mit vielen Klicks gesucht werden.

    – Die Box selber ist keine 40 Franken wert. Total langsam und träge …. irgendwie hat man das Gefühl, sie sei ständig am Limit.

    – Aufnahmefunktion auf USB Stick unzuverlässig. Datei ist zwar auf dem Stick, wenn man die Sendung schaut, dann kann sein dass plötzlich ein trauriges Smiley auf dem Bildschirm erscheint. Pech wenn die Sendung vor über 7 Tage ausgestrahlt wurde. Pech!

    – Dieses traurige Smiley kommt auch sonst ab und zu wenn man in der Vergangenheit eine Sendung sehen will.

    Zu viele störende Punkte, und das für eine 200 Franken Box + 29 Franken Monatlich. Zu teuer wäre ok wenn das Produkt gut und reif ist. Nun heisst es ein Jahr lang durchhalten.

  5. Häusermann Rolf

    Hallo

    Interessantes Gerät, aber was mache ich ich schaue die ganze Zeit nur übers Laptop TV, aber die Aufnahmefunktion finde ich nett. Geht das trotzdem? 2. Frage; habe ich mehr Sender als beim regulären Wilmaa am PC?

    • Oinotna

      Also, wenn du kein TV hast wo du die Wilmaabox anschliessen kannst, dann kannst du das glaub ziemlich vergessen. Wilmaabox lässt sich nur über über die Fernbedienung steuern. Kannst es also nicht am PC oder am Handy Programmieren resp. die Aufnahmefunktion aktivieren.
      Die Aufnahmen sind dir scheinbar ziemlich viel Geld wert, hä?

      Nebenbei und ohne Werbung machen zu wollen. Teleboy hat sowas was du brauchst und ist erst noch günstiger. Hab mal ein Monatabo gemacht um zu schauen wohin ich nach Wilmaa soll. Kannst im August gerne meine Wilmaabox für 100 Stutz haben 🙂

  6. Spillmann

    Ich habe die Willmaa Box nun seit Anfang Januar. Dieses System funktioniert überhaupt nicht. Es musste die Box gewechselt werden, weil die Box einfach gesperrt wird. Vor allem ist der Support oberlausig. Ueber Tage bekommt man keine Antwort, es gibt auch keinen telefonischen Support.
    Ich vermute auch dass Willmaa viel zu wenig Techniker hat und am Samstag zum Beispiel auch niemand zur Verfügung steht, obwohl eigentlich Support geleistet werden müsste.

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